Unser Name


In vielen Gemeinden der Region haben sich bestimmte Bezeichnungen für die Bewohner herausgebildet, welche als Spottnamen oder als Schimpfnamen benutzt wurden.

Diese Entwicklung dauerte viele Jahrzehnte und manchmal Jahrhunderte.


Der Ursprung der
„Gesetzbücher“ für die Mönchberger Bürger stammt aus
der Zeit um 1491.


In dieser Zeit entstand ein Streit mit dem Kloster Himmeltal, der Gerichtlich immer wieder ausgetragen wurde. Dieser gerichtliche Streit hat sogar den 30-jährigen Krieg überdauert. Er endete erst 1743.


Aus den Akten geht hervor, daß auf dem „Windelberg“ (Heute: Sielerwald, Abteilung Wendelberg) die Mönchberger im Jahre 1500 dort Wald gerodet haben und 1522 kamen 200 Morgen Wald zu Himmeltal.

Dort habe ein Dorf gestanden, „Winden“ genannt. Als der Streit begann, war die Gräfin Christina von Leiningen Äbtissin im Kloster Himmeltal. Es wurde behauptet, es wären Grenzsteine versetzt und andere heimlich von den
Mönchbergern herausgerissen worden. Dieser „Windelberg“ wurde von den Bickenbachern ans Kloster Himmeltal gegeben.


In den Unterlagen des Klosters ist folgendes nachzulesen:

„Das Dorf („Winden“) sei zwar noch zu vermuten, aber die Äcker wüst und mit Wald bewachsen. Anscheinend haben die Mönchberger dort Land gerodet und wieder unter den Pflug genommen. Oder sie haben es auch für die Weide genutzt.“

Als 1691 ein Pächter von Gut Neuhof sein Vieh bis an die Grenzen weiden ließ, haben ihn die Mönchberger überfallen. Damals beanspruchten die Mönchberger dieses Feld an der westlichen Grenze zum Kloster Himmelthal.


Dieser Wille mit allen rechtlichen und auch mit vermeintlich „rechtlichen“ Mitteln gegen „Rechtsbrecher“ vorzugehen verlieh den Mönchbergern den
Ruf  „mit dem Gesetzbuch unter dem Arm zum Pflügen auf den Acker zu
fahren“.


Daraus entstand schließlich der Name „Die Mönchberger Gesetzbücher“.


Der Name „Gesetzbücher“ hätte sich wieder verflüchtigt, wenn nicht später ein erbitterter Kampf gegen den Grafen Hoheneck ausgebrochen wäre. Die Grafschaft hatte den Mainzer Bischöfen Geld geliehen und hatte dafür die
Pfandschaft Mönchberg eingehandelt. Das willkürliche
Handeln Hohenecks ( er behauptete sogar, daß jeder 6. Baum im Wald ihm gehöre ! ) trieb die Mönchberger immer wieder an, in Kurmainz um ihr Recht zu streiten, was ihnen wiederum den Namen „Die Mönchberger Gesetzbücher“ eintrug.

Man berief sich nämlich auf das alte Mönchberger Weistum aus dem 14.Jahrhundert.


Seit Gründung im Jahre 1987 trägt unsere Theatergruppe ebenfalls diesen Namen, um damit die Verbundenheit zur Tradition und zur Geschichte der
Mönchberger hervorzuheben. Wir versuchen damit unsere Theaterstücke mit Mönchberger Gegebenheiten und Originalen zu würzen.

(Teilweise Auszug aus „Mönchbergs Geschichte“ von Eduard Schmitt, 1990 als Beilage im Mitteilungsblatt )