Wirbel um Mönche und Meister Pöppel

Laientheater: Mönchberg >Gesetzbücher< präsentieren neues Stück >Ein Guru für Do-Ping< – 15 Aufführungen in Pfarrheim und VfL-Halle

Die Ankunft zweier asiatischer Mönche sorgt für viel Aufregung bei Günther Pöppel, seiner Frau Resi und der motzigen Liselotte Krautwurst (von links). Foto Heinz Linduschka 

Seit 1987 rei­hen die »Ge­setz­bücher« ei­nen Thea­terer­folg an den nächs­ten, ha­ben seit­dem das Mönch­ber­ger Orts­le­ben um weit mehr als 250.000 Eu­ro an Spen­den be­rei­chert und set­zen die­se Er­folgs­sto­ry mit dem neu­en Stück »Ein Gu­ru für Do-Ping« fort. Pre­mie­re ist am Sams­tag, 2. März.

Insgesamt sind im Pfarrheim Mönchberg zehn Aufführungen vorgesehen. In der VfL-Turnhalle stehen weitere fünf Termine im April und Mai auf dem Plan (siehe Hintergrund).

In kraftvollem Dialekt

Um gute Akteure muss man sich hier keine Sorgen machen. Der Beweis: Die Komödie in drei Akten des bewährten Autors Andreas Wening sieht schon elf Rollen vor. Die mindestens genauso bewährte Anita Keller, wenn es darum geht, Stücke den Mönchbergern auf den Leib zu schneidern, hat sogar noch zwei Rollen dazugeschrieben und wieder kraftvollen Dialekt eingesetzt. 

Die Story garantiert Lachsalven: Bei Kfz-Meister Günther Pöppel (Gebhard Motzel) und seiner Frau Resi (Alexandra Seufert) läuft es gut, auch wenn eine langjährige Ehe nicht immer das Paradies ist. Auf Tochter Sandra (Mareike Abb) sind beide stolz, auch wenn sich Günther darüber mokiert, dass Mechaniker Roland (Marco Motzel) mehr an Sandra als an den Autos »herumfummelt«.

Turbulent wird es, als erst Resis verbiesterte Schwester Lieselotte Krautwurst (Renate Miltenberger) eine Woche zu früh eintrifft und dann noch zwei asiatische Mönche ungewohnte Farbe ins Spiel bringen (Werner Becker und Udo Seufert). Günther ist ganz aus dem Häuschen, als sie ihn als ihren »Meister« erkennen und ehren. 

Urkomische Dialoge und kreatives Chaos auf der Bühne sind garantiert, zumal durch Anita Keller als Sekretärin und Erich Österlein als Briefträger Emil schon beim neu geschriebenen Einstieg die Saat für die Lachanfälle in den kommenden zweieinhalb Stunden gelegt wird. 

Reine Glaubenssache

Reinhold Keller, der erfahrene Regisseur der Gesetzbücher, treibt als Günthers Freund Michel auch sein Unwesen, Matthias Hörnig spielt bei seiner Premiere in Mönchberg Franz Fröhlich, den verschollenen Verlobten der vermotzten Lieselotte, und auch Vertreter der Pfarrgemeinde dürfen in einem Stück nicht fehlen: Nicole Gramling als Pfarrgemeinderatsvorsitzende und Corina Öhrlein als Sektenbeauftragte. 

Damit sollte in der Höhengemeinde jede »Gefahr« für den katholischen Glauben durch die asiatischen Mönche gebannt sein, zumal Pfarrer Franz Leipold zu den Stammgästen der »Gesetzbücher« zählt, heuer erstmals als Monsignore. Auch in der Theatersaison 2024 werden die Besucher glänzend unterhalten. 

Das Schöne: Niemand muss Angst haben, sich unter Niveau zu amüsieren. Dafür garantiert das bewährte Team auf, vor und hinter der Bühne, mit Regisseur Reinhold Keller, mit der langjährigen Souffleuse Ludwina Weis, die meist nur bei den Proben intensiv »arbeiten« muss, und mit den hilfreichen Händen für Maske und Frisur, für Requisiten, die Technik, an der Kasse, beim Bühnenaufbau und bei der traditionell hochgelobten Verpflegung. 

Die Theaterfans dürfen gespannt sein, ob da heuer in Mönchberg der Einfluss der asiatischen Mönche zu spüren sein wird. Außerdem darf man sich auf Sätze freuen wie »Wenn das zehn Tage sind, brauch‘ ich einen Therapeuten«, darf gespannt sein, wer im Stück die Schlange und wer der Straßenkater ist – und wer wem den gut gemeinten Ratschlag gibt, er solle »die Finger aus der Nase nehmen und der Tante ein Patschhändchen geben.«

HEINZ LINDUSCHKA

Hintergrund: »Ein Guru für Do-Ping« – die Aufführungen
Die Termine im Mönchberger Pfarrheim: Aufführungen sind laut Homepage des Vereins vorgesehen für die Samstage, 2. (Premiere), 9., 16. und 23. März, jeweils um 20 Uhr, für die Sonntage, 3., 10., 17. und 24. März, jeweils um 18 Uhr sowie an den Freitagen, 15. und 22. März, je ab 20 Uhr.  Aufführungen in der VfL-Turn-halle sind an den Freitagen, 26. April und 3. Mai, je um 20 Uhr sowie an den Samstagen, 27. April, 4. und 11. Mai, je ab 20 Uhr angekündigt.