Ronald Reinfurt hat seinen 400. Einsatz bei Mönchbergs Theatergruppe

Herrscher über Vorhang, Ton und Geräusche

Bühne frei für die 400. Aufführung. Ronald Reinfurt vor seiner nostaglischen Schalttafel. Er betätigt auch die Pausenglocke
Foto: Anja Keilberg

Mönchberg: Zu ei­ner gu­ten Thea­ter­auf­füh­rung ge­hö­ren meh­re­re Din­ge. Das Thea­ter­stück selbst, die Schau­spie­ler, die Ku­lis­se und vor al­lem die Tech­nik. Oh­ne die geht nichts. Bei der Mönch­ber­ger Thea­ter­grup­pe Die Ge­setz­bücher ist für die­sen ver­ant­wor­tungs­vol­len Pos­ten Ro­nald Rein­furt (60) zu­stän­dig und das seit 1989. An die­sem Sams­ta­g­a­bend wird er bei der Pre­mie­re der ak­tu­el­len Ko­mö­d­ie »Ein Gu­ru für Do Ping« um 20 Uhr im Pfar­r­heim zum 400. Mal den Vor­hang öff­nen, das Licht an­schal­ten und die Ton­ef­fek­te be­die­nen.

Nostalgisch, aber zuverlässig

Ronald Reinfurt kennt nach dieser langen Zeit natürlich jeden Schalter, jeden Knopf und jede Birne. Sein Arbeitsplatz hinter der Bühne ist in einem Zwischenraum, der auch als Stuhllager dient. Das bedeutet, der Platz für die Technik ist eher bescheiden, doch Reinfurt erklärt, er komme gut damit klar. Damit er mitbekommt, was auf der Bühne passiert und entsprechend reagieren kann, verfolgt er auf einem kleinen, jahrzehntealten Schwarz-Weiß-Bildschirm das Geschehen. Daneben steht aber dann doch ein moderner Laptop, mit dem Geräusche oder Musik abgespielt werden. Unterhalb des Fernsehers gibt es eine Schalttafel mit Knöpfen und Reglern für Licht und Ton, die zwar nostalgisch anmutet, aber einwandfrei funktioniert und seinen Zweck erfüllt.

Reinfurt ist bescheiden und mit dem zufrieden, was er hat, auch wenn es sein großer Traum ist, wenn er im Saal seine eigene Technik hätte. Doch für diesen Traum ist wortwörtlich kein Platz.

Zuverlässigkeit wird großgeschrieben bei Ronald – von allen kurz Ronny genannt. »Auf ihn ist absolut Verlass und er ist einfach ein Universaltalent im Bereich der Theatertechnik«, sagte Reinhold Keller, Regisseur der Theatergruppe. Keller findet nur lobende Worte über seinen Techniker: »Bereits beim Kulissenbau ist sein Geschick und seine Kreativität gefragt. Vor allem Spezialeffekte macht er gerne. Eine Explosion hatte er mal mit Blitzlicht und einem Silvesterknaller arrangiert.« Wenn er mit Ronny andere Vorstellungen besucht, dann schaue der, wie es dort gemacht wird und wie dort die Technik aussieht. Er habe immer einen offenen Blick und sei mit den Gedanken stets bei den Mönchberger Gesetzbüchern, so Keller.

Hin und wieder im Rampenlicht

Selten aber hin und wieder kommt es vor, dass Ronny auch mal auf der Bühne zu sehen ist und eine Minirolle spielt. Er war schon mal ein Räuber oder auch ein Heiler. Reinfurt ist eine Frohnatur und wird von allen Beteiligten geschätzt. Er ist auch ein bisschen Mädchen für alles, hat immer ein offenes Ohr. Sein Herz schlägt aber für die Theatertechnik und auf dieser Bühne möchte er dem Ensemble noch lange erhalten bleiben.

Infos zu den weiteren Terminen im Internet unter https://www.diegesetzbuecher.de/ein-guru-fuer-do-ping-2/Kartenvorverkauf: Tel. 09374 2813

Anja Keilbach