Und immer kommt alles anders…

Mönchberger Theatergruppe „Die Gesetzbücher“ zu Gast im „Theater in der Post“
Sport als letzte Rettung: „Das verflixte Klassentreffen“ der Mönchberger „Gesetzbücher“ mit (von links): Oliver Reinfurt, Eleonore Knapp, Gebhard Motzel, Reinhold Keller und Alois Miltenberger. Foto: Patrizia Ehser

Mespelbrunn. Ein „verflixtes Klassentreffen“ bringt das Leben von Bruno und seinem besten Freund Bernhard ganz schön durcheinander. Mit dem Stück war am Wochenende die Mönchberger Theatergruppe „Die Gesetzbücher“ bei der Spessartbühne im „Theater in der Post“ zu Gast. Bruno (Reihold Keller) lebt eingezwängt zwischen der resoluten Ehefrau Caroline (Renate Miltenberger) und der pfiffigen Oma (Eleonore Knapp). Nur manchmal – nach der wöchentlichen Gesangsprobe – entflieht er dem engen Korsett und schlägt über die Stränge. Die Folgen bleiben nicht aus. Regelmäßig ereilt ihn eine Schimpftirade seiner Frau. Die gilt dann auch dem gemeinsamen Sohn Markus (Oliver Reinfurt), der dem Vater in nichts nachsteht. Um sie vom Schimpfen abzulenken, liest er aus der Zeitung einen Artikel über ein Klassentreffen vor. Das hätte er besser gelassen! Denn er hat nicht nur eine ehemalige Klassenkameradin zur Frau, sondern auch einst ein Techtelmechtel mit einer Klassenkameradin angefangen. Nur Freund Bernhard (Gebhard Motzel) weiß, das Bruno jahrelang Alimente für seine Tochter zahlte.
Ausgerechnet diese Klassenkameradin soll zum Klassentreffen kommen. Das haben sich seine Frau und Bernhards Frau Leni (Anette Breunig) fest in den Kopf gesetzt und schreiben mit Hilfe der Dorftratsche Lieselotte (Anita Keller) die Einladung. Bruno will den Brief an die Klassenkameradin abfangen. Weil Postbote Kurt (Timo Stenger) freiwillig nicht hilft, greifen Bruno und Bernhard zu schärferen Mitteln. Unterstützung bekommen sie von Franz (Alois Miltenberger). Wirt im Vereinsheim.
Als der damalige Schwarm aller Mädchen sein Kommen und eine Überraschung ankündigt, ist die Freude groß: die Frauen freuen sich auf ein Wiedersehen mit dem blonden Charmeur, die Männer erwarten sich Großes von dessen Ehefrau. Als Johannes (Werner Becker) mit Gattin Elisabeth (Alexandra Seufert) und Tochter Lucy (Jasmin Haber) eintrifft, ist die Überraschung groß: Elisabeth ist die besondere Schulkameradin, die Bruno nicht dahaben wollte. Aber es kommt alles anders, als geglaubt – auch das Publikum ist vom Schluss überrascht. Bis dahin wurde drei Stunden bester Unterhaltung geboten. Schauspieler, die vor Spiellust nur so schäumten, witzige Dialoge und eine ansprechende, sichere Regie. Die lag in Händen von Reinhold Keller und Werner Becker.
Von den durchwegs sehr guten Darbietungen der Schauspieler sind zwei besonders erwähnenswert: Eleonore Knapp, die pfiffig und schwungvoll ihre Rolle als etwas schrullige, aber lebensoffene und schlaue Oma mit Bravour gab, und ihres fortgeschrittenen Lebensalter wegen nicht auf „alt“ geschminkt werden musste. Und Alexandra Seufert: Sie hat die Rolle der Elisabeth an einem Tag einstudiert, weil die Schauspielerin kurzfristig ausfiel. Trotzdem machte auch sie der Souffleuse Ludwina Weis wenig Arbeit. Für die Maske war Erika Zöller verantwortlich, die Technik managte Ronald Reinfurt mit Team.
Weiter Aufführungen: 7.,8.,14, und 15. Mai in der VfL-Turnhalle Mönchberg.